Finaleinzug im Schongang
Victoria Hudson zieht als Fünfte ins Speerwurf-EM-Finale am Dienstag ein
Victoria Hudson, Europas Jahresbeste im Speerwurf mit 66,06 m, darf für das EM-Speerwurffinale am Dienstagabend in Rom planen. Die 28-jährige Niederöstrreicherin warf im zweiten Versuch der Qualifikationsgruppe A 60,15 m und schloss die Gruppe damit als Dritte ab. Die direkte Final-Qualifikationsweite von 60,50 m versäumte die ÖLV-Rekordhalterin um ganze 35 Zentimeter. Mit Marie-Therese Obst (NOR/61,45) und Vize-Europameisterin Adriana Vilagos (SRB/60,57) schafften das zwei Konkurrentinnen aus Gruppe A jeweils im ersten Wurf. In der Gruppe B gelang dieses Kunsstück nur Maria Andrejczyk (POL/60,61). Insgesamt - unter 30 Teilnehmerinnen aus 17 Nationen - erreichte Victoria Hudson den fünften Rang und zog souverän ins Finale der Top-12 ein.
"Ich war richtig nervös in der Früh. Aber mit dem zweiten Wurf, den sicheren 60 m, bin ich absolut zufrieden. Es ist immer ein bisschen eine Gradwanderung. Du willst nicht zuviel Kraft lassen, aber trotzdem abliefern. So gesehen war das absolut o.k. Dienstagabend werden die Karten neu gemischt. Da wird man eine andere Vicky sehen", bilanzierte die 28-jährige Niederösterreicherin. Auf der Tribüne drückten Freund Gregor und Vickys Eltern bzw. Großeltern (aus England - beide 80+) die Daumen. "Früher hätte mich so etwas nervös gemacht. Aber jetzt bin ich selbstsicher genug, gibt mir das Kraft. Es ist wirklich schön, sie dabei zu haben."
Der Kampf um die Speerwurf-Frauen-Medaillen wird Dienstag, ab 21.36 Uhr, in Szene gehen. "Normalerweise liege ich da schon im Bett. Aber so werde ich mich am Nachmittag schon ein bisschen hinlegen. Ich werde geistig und körperlich voll da sein, freue mich aufs Finale. Ich werfe gerne am Abend - mit Flutlicht und wenn mehr Leute im Stadion sind", meinte die WM-Fünfte. Ihr Minimalziel: Den 10. EM-Rang von München 2022 zu verbessern. "Ich nehm's Wurf für Wurf. Aber ich weiß, ich kann weit werfen. Ich bin konkurrenzfähig. Der erste Schritt im Finale ist, sich in den Top-8 zu etablieren, um sechs Versuche zu haben."
Coach Gregor Högler nahm den fünften Gesamtrang zufrieden zur Kenntnis. "Vicky war sehr souverän und die Verkühlung ist auch komplett überstanden. Bis zu acht Werferinnen kämpfen um die Medaillen." Nachsatz: "Luki ist ein gutes Vorbild, wie man hier im Finale wirft. Es wäre schön, wenn Vicky es ihm nachmachen könnte."
Leichtathletik-Europameisterschaft Rom 2024, 4. Wettkampftag, Speerwurf der Frauen, Qualifikation (Direkt-Qualifikationsweite: 60,50, die Top-12 qualifizieren sich fürs Finale), Endstand: 1. Marie-Therese Obst (NOR) 61,45, 2. Maria Andrejczyk (POL) 60,61, 3. Adriana Vilagos (SRB) 60,57, 4. Elina Tzengko (GRE/Titelverteidigerin) 60,48 (SB), 5. Victoria Hudson (AUT) 60,15, 6. Marija Vucenovic (SRB) 59,90 (SB), 7. Nikola Ogrodnikova (CZE) 58,52, 8. Lina Muze-Sirma (LAT) 58,42, 9. Christin Hussong (GER) 58,21 (SB), 10. Sara Kolak (CRO) 57,73, 11. Marcelina Witek-Konofal (POL) 57,73, 12. Anete Sietina (LAT) 57,71. Ausgeschieden u.a.:Yulenmis Aguilar (ESP) 57,27 (44 Zentimeter fehlten).