Zu Gast im TV-Studio

21. April 2024

ORF-Sport-am-Sonntag mit Vicky & Lukas

Mit viel Selbstvertrauen geht ÖLV-Speerwurfrekordhalterin Victoria Hudson in die Olympia-Saison 2024. "Wir haben die Olympia-Vorbereitung nach Plan durchgezogen. Ich fühle mich vor dem Diamond-League-Auftakt am Samstag (27.04.) in Schanghai top vorbereitet. Sofern das Ende April überhaupt möglich ist. Meine Höchstform will ich bei der EM in Rom Anfang Juni bzw. bei den Olympischen Spielen in Paris im August erreichen. Aber meine Wurftechnik ist in den letzten Monaten ungleich stabiler als früher. Ich bin nicht umsonst die Nummer 4 der Welt. Ich fliege mit einem guten Gefühl nach China."

Es wird gleich eine doppelte Premiere: "Ich war noch nie in China und ich war auch noch nie gleich zum Saisonauftakt für ein Diamond-League-Meeting eingeladen. Ich bin eine von nur zwei Europäerinnen bzw. neun Starterinnen. Die Olympiasiegerin und die Top-3 der WM sind mit dabei", betonte die 27-jährige Niederösterreicherin im ORF-Sport-am-Sonntag-Studio bei Rainer Pariasek. In China wird sie mit Sicherheit den gewohnten lilafarbenen Nemeth-Speer zur Hand nehmen. "Der verzeiht kleine Technik-Fehler. Den bin ich von vielen Meetings gewohnt, der hat mir auch zu meinem WM-Erfolg in Budapest verholfen (5. Rang)." Erst später in der Saison könnte eine neue "Geheimwaffe" zum Einsatz kommen. "Wir testen auch den gelben Nordic-Speer aus Carbonfaser, Produktname: Valhalla. Der fliegt noch weiter, aber nur, wenn man ihn optimal trifft."

Victoria Hudson im ORF-Sport-am-Sonntag-Studio über...

... den bevorstehenden China-Trip: "Es ist eine Ehre, als eine von zwei Europäerinnen dabei zu sein. Ich fliege alleine, ohne meinen Coach. Es sind 6 Stunden Zeitdifferenz. Und natürlich wird meine Form noch nicht top sein. Aber ich habe zwei Tage Zeit zum Erholen, den Rest wird hoffentlich der Adrenalin-Schub im Wettkampf erledigen. Ich bin nicht umsonst die Nummer 4 der Welt. Also ich sollte mich dort entsprechend verkaufen können. Ich freue mich schon, auch wenn natürlich zum Saisonstart auch ein bisschen Unsicherheit mitschwingt. Die Stimmung sollte gut sein. Lokalmatadorin und Olympiasiegerin Shiying Liu gilt neben Weltmeisterin Haruka Kitaguchi als Favoritin."

... ihre Olympia-Vorbereitung: "Wir haben meine Wurftechnik verfeinert, an meiner Schnelligkeit und an meinem Anlauf gearbeitet. Ich war zweimal krank, aber wir konnten eigentlich das geplante Programm voll durchziehen. Vereinfacht ausgedrückt: Im Anlauf orientiere ich mich noch ein bissl mehr als bisher an der Technik der Männer, laufe schräger an als noch im letzten Jahr. Das sollte mehr Punch bringen."

... den Zangengriff: "Ich muss dadurch mein Handgelenk nicht so verdrehen. Das liegt mir mehr. Der deutsche Europameister Julian Weber schwört auch auf diesen Griff. Bei den Frauen bin ich die einzige, die auf diese Art greift. Mir liegt es einfach mehr."

... die Saisonhöhepunkte: "Ich bin als Nummer 4 der Welt die beste Europäerin. Sprich bei der EM in Rom gelte ich als Favoritin. Das ist für mich eine neue Rolle. Aber klar, als WM-Fünfte will ich um die Medaillen mitkämpfen. Das ist kein Geheimnis. Bei Olympia geht's vorrangig darum, meine Top-Leistung abrufen zu können. Meine Familie wird in Paris mit dabei sein - in Tokio waren Zuschauer wegen Covid nicht erlaubt. Ich freue mich auf die Stimmung im Stade de France. Bei der WM 2023 haben mir 46 Zentimeter auf Bronze gefehlt. Natürlich würde ich in Paris gerne den Spieß umdrehen."

... die Vorjahres-Erfolge: "2023 war mit Abstand die beste Saison meiner Karriere. Ich bin selbstbewusster und habe beim Werfen nicht mehr so große Ausreißer. Meine Technik ist durch das Training mit Gregor (Högler) noch stabiler geworden."

... die Zusammenarbeit mit Diskus-Olympia-Bronzemedaillengewinner Lukas Weißhaidinger: "Das Wurftraining machen wir jeweils alleine. Aber bei Kraft- oder Athletikeinheiten pushen wir uns. Und natürlich hilft es auch, sich mit einem Routinier und mehrfachen Medaillengewinner austauschen zu können. Speziell, wenn es mal nicht so ideal läuft."